Immunpower ohne Kompromisse – die Ingwer-Wirkung auf dem Prüfstand

Ingwer ist eine eher unscheinbare Knolle, die voller wertvoller Inhaltsstoffe steckt und mit einer seit Jahrtausenden bewährten Wirkstoffformel unser Immunsystem auf Trab bringen kann. Erfahre mehr über das Allheilmittel der Asiaten und die Bedeutung der Ingwerknolle für die Heilkundigen von heute.

Paulina
Autorin
Aufgeschnittene Ingwer-Wurzel vor rosa Hintergrund
Inhalt

Endlich – Ingwer ist in unseren Supermärkten angekommen und kein Gewürzregal kommt mehr ohne Ingwerpulver aus. Die gesunde Knolle zählt zu den ältesten Heilpflanzen der Welt und wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin als Allheilmittel verstanden. Zusammen mit Ginseng und Süßholz bezeichnen die Asiaten Ingwer als großen Kraftspender. Tatsächlich puscht Ingwer unser Immunsystem und Ingwertee wärmt den Körper an kalten Tagen. Wir möchten Dir im Folgenden verraten, was Ingwer alles kann.

Tolle Knolle – kleiner Ingwer-Guide

Was als unscheinbare Knolle vor Dir liegt, besitzt eine lange und wirklich eindrucksvolle Geschichte. Die Pflanze stammt aus dem feuchtwarmen Dschungel Asiens. Wo genau die Wiege des Ingwers stand, kann heute niemand mehr mit Bestimmtheit sagen. Vermutet wird die Insel Java, eine der vier Hauptinseln Indonesiens im Indischen Ozean.

Mit Gewürzpflanzen wird seit Jahrtausenden eifrig gehandelt. Während Seide oder Gold dabei aufregende Geschichte schrieben, blieb es um den Ingwer eher ruhig.

Dennoch gibt es einiges über die Knollen zu berichten. Bereits im dritten Jahrtausend vor Christus wurde Ingwer in China und Indien als Droge für religiöse Zeremonien benutzt. Ingwer wurde in den Olymp der Heilpflanzen erhoben und galt als Heilmittel ohne Nebenwirkungen, das auch über längere Zeiträume eingenommen werden konnte.

Alexander der Große und andere Eroberer sorgten dafür, dass Ingwer auch den Griechen und Römern bekannt wurde. Die alten Germanen schienen zu Zeiten der Völkerwanderung andere Interessen zu haben und Ingwer geriet in Vergessenheit.  

Im Mittelalter griffen Hildegard von Bingen oder Paracelsus das in den Klöstern überlieferte Wissen auf und empfahlen die Knollen ihren Patienten.  

Wusstest Du schon?
Im 19. Jahrhundert wurde England zur Ingwer-Hochburg. Heinrich VIII. soll Ingwer in Unmengen verzehrt haben.

Die Engländer sind der Pflanze bis heute verbunden. So steht “ginger” für Schwung und Energie und die “ginger group” bringt das englische Parlament in Schwung. Nach Deutschland hat sich Ingwer übrigens in den 1960-er Jahren mehr oder weniger eingeschlichen, nämlich als Bestandteil der Würzmischung für die Currywurst.

Schon gewusst?
In England werden selbst gebastelte Ingwer-Häuser zu Weihnachten verschenkt. Ähnlich wie bei unseren Lebkuchenhäusern werden auch fertige “Bausätze” verkauft.

Botanisches Wissen

Ingwer ist eine nicht wirklich hübsche Knolle? Mag sein. Fragen wir Botaniker, ist Ingwer eine Staude. Der Wurzelstock wird Rhizom genannt. Befindet sich dieser im Boden, passiert so einiges. Im Frühling schieben die Knollen bis zu zwei Meter hohe Stängel ans Licht. Dort erscheinen Blüten, die wie kleine Orchideen aussehen. Die Blüten machen sich eher rar. Im Fokus stehen die Knollen, die vorwiegend in Indien kommerziell angebaut werden.

Die verschiedenen Ingwer-Sorten

Wenn Du genau hinschaust, werden Dir im Supermarkt verschiedene Ingwer-Sorten begegnen. Diese lassen sich in Aussehen und Aroma unterscheiden. Allen Arten gemein ist der prickelnd scharfe Geschmack

Folgende Übersicht stellt die einzelnen Sorten vor und erklärt, wie Du Ingwer auseinanderhalten kannst: 

Ingwer-Sorte
Besonderheiten
Ingwer aus Sri Lanka kleinere Knollen
besonders aromatisch
nicht beißend wie Knoblauch oder Zwiebeln
Ingwer aus Thailand wird auch Galgant genannt
weiß it rosa Spitzen
scharf & pfeffrig
Ingwer aus Jamaika intensiver Geschmack
Ingwer aus Australien leicht faserig
gilt als mildeste Ingwer-Sorte
Ingwer aus Indien zitroniges Aroma
süßlich im Geschmack
Ingwer aus Brasilien Knollen sind besonders groß

So gesund ist Ingwer

Darauf wissen die Inder eine Antwort: “There is no tincture without ginger”. Tatsächlich enthalten beinahe alle Heilmittel der ayurvedischen Lehre reichlich von der Wunderknolle.  

Die wissenschaftliche Anerkennung als Heilpflanze ließ in Deutschland einige Jahrtausende auf sich warten. Im Jahre 1988 war es dann endlich soweit.  

Ingwer können 22 gesundheitlich wertvolle Eigenschaften attestiert werden.

So wirkt die Pflanze zum Beispiel:

- antibakteriell 
- durchblutungsfördernd 
- herzstärkend  
- antioxidativ 

1997 fand Ingwer in Verbindung mit der Verhinderung von Reisekrankheiten Aufnahme in das Deutsche Arzneibuch. Ingwer kann alle Körperfunktionen anregen und Dir zu mehr Vitalität verhelfen. Im Winter lieben wir die wärmenden Eigenschaften
der Pflanze, die uns bei Fieber und beginnenden Erkältungen so richtig einheizt. Apropos einheizen – in Japan gilt Ingwer als Aphrodisiakum – aber nur die besonders dicken Knollen. Ähm, ja. 

Diese Nährwerte rechtfertigen die Ingwer-Wirkung

Nicht nur geschmacklich ist Ingwer eine kleine Wundertüte. In 100 Gramm sind beispielsweise auch 1,8 Gramm Protein, 16 Milligramm Kalzium und fünf Milligramm Vitamin C enthalten. Hinzu kommen eine relativ hohe Mengen Kalium, Magnesium, Eisen, Zink und Ballaststoffe – und das alles versteckt in einer unscheinbaren Wurzel – Hut ab! 

Im Zusammenhang mit der Ingwer-Wirkung sind auch folgende Inhaltsstoffe interessant: 

Asparagin: Diese Aminosäure kommt auch in Spargel vor. Asparagin wirkt harntreibend. 

Borneol: Der Stoff ist Bestandteil ätherischer Öle und ist auch in Salbei oder Muskat enthalten. Borneol wird eine fiebersenkende,
schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. 

Cineol: Der scharfe und brennende Stoff wird als Alternative zu Cortison ins Gespräch gebracht und wirkt antibakteriell, schmerzlindernd, schleimlösend und blutdrucksenkend.  

Gingerdion: Pflanzen stellen diesen Stoff her, um sich vor
Bakterien, Viren oder Fressfeinden zu schützen. Gingerdion kann dabei helfen, den Stoffwechsel zu entgiften, stimuliert die Immunabwehr, unterstützt die Verdauung und reguliert den Blutzuckerspiegel

Myrcen: Diese leicht gelbliche Flüssigkeit ist auch in Dill,
Hopfen oder Kümmel zu finden. Myrcen wirkt beruhigend, bringt die Immunabwehr in Stellung und stellt sich Angriffen von Insekten entgegen.

Das macht Ingwer so scharf

Neben einigen anderen Substanzen enthält Ingwer vor allem Gingerole, welche den typischen Ingwergeschmack erzeugen und die bekannte scharf-aromatische Wirkung verursacht. Es gibt natürlich noch einige weitere Stoffe, die aber in der Charakteristik von Ingwer eher eine untergeordnete Rolle spielen.

Die Wirkung von Ingwer

Schauen wir uns nun die Wirkung der Wurzel näher an. Du wirst erstaunt sein, welche Heilkraft sich in den Gingerole-Knollen und damit auch in Ingwertee und anderen Varianten verbirgt und mit welch vielseitigem Nahrungsmittel wir es hier zu tun bekommen.   

Die Wirkung von Ingwer auf das Immunsystem

Setzt Du die würzigen Knollen auf den Speisezettel, kannst Du Dein Immunsystem stärken und fördern. Die Wirkung auf das Immunsystem ist in Studien bewiesen. Verantwortlich dafür sind die Bitterstoffe, die antibakteriell wirken und die Durchblutung anregen. Zink und Vitamin C tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Dadurch können Krankheitserreger schneller beseitigt werden und Erkältungen machen zukünftig einen Bogen um Dich. 

Ingwer bei Übelkeit

Ob Du Dich übergeben musst, wird im hintersten Teil Deines Gehirns entschieden. Dort liegt mit dem Medulla oblongata das Brechzentrum, welches auch für Übelkeit verantwortlich ist. Dieses wird durch Nervenimpulse von Rachen, Magen oder Gleichgewichtsorgan aktiviert. Dem stellt sich das in Ingwer enthaltene Shoagol entgegen. Der Brechreiz und die Übelkeit werden gehemmt und das Verdauungssystem beruhigt.

Ingwer im Reisekoffer

Dass Ingwer Reisen angenehmer machen kann, ist sogar wissenschaftlich belegt. Du solltest allerdings Ingwer knabbern, bevor es zu spät ist, denn die Knolle wirkt nur vorbeugend und kann einen bereits bestehenden Brechreiz nicht mehr stoppen.

Die Wirkung von Ingwer auf die Verdauung

Ingwer kannst Du für verschiedene Verdauungsbeschwerden einsetzen: 

Blähungen: Haben sich Verdauungsgase in Darm gestaut, wird der Hosenknopf nicht selten zu eng. Ingwer-Tee und Ingwer in anderen Formen bringt Deine Darmflora ins Lot und bekämpft Bakterien und Parasiten.

Magenbeschwerden: Schnelles Essen, zu wenig Bewegung, Stress an der Tagesordnung – wahrscheinlich kennst Du
Magenprobleme aus eigener Erfahrung. Ingwer ist eine seit Jahrtausenden erprobte Lösung gegen Magenbeschwerden. Durch den Verzehr von Ingwer wird Dein Verdauungstrakt
auf Temperatur gebracht. Die Wärme regt die Produktion von Speichel und Verdauungssäften an und entkrampft die Muskulatur

Durchfall: Durchfall kann verschiedene Ursachen haben. Durch seine entkrampfende Wirkung befreit Dich Ingwer von langen Sitzungen auf der Toilette und hemmt Entzündungen.

Tipp:
Hast Du öfter mit Reisedurchfall zu kämpfen, trinke zur Vorbeugung heißes Ingwerwasser.

Bei Kopfschmerzen

Wie uns oft mitgeteilt wird, gibt es zig Arten von Kopfschmerzen, genau genommen 252. Die Ursachen können von Erkältungen über Verspannungen der Muskulatur bis hin zu Stressfaktoren reichen. Du brauchst eine Kopfschmerztablette? Probiere stattdessen Ingwer, denn die Knollen enthalten mit Oleoresin einen Wirkstoff, der auch in Kopfschmerztabletten enthalten ist und Schmerzen lindert.  

Ingwer macht schön

Ob Dein Immunsystem intakt ist, siehst Du auch beim Blick in den Spiegel. Die Einnahme von Ingwer oder klassischer Ingwertee kann die Hautdurchblutung anregen. Somit kann Ingwer gegen Akne und andere Hautunreinheiten vorgehen. Auch wenn Du unter Schuppen leidest oder Dich hässliche Pigmentflecken an intensive Sonnenbäder erinnern, kannst Du zur Knolle greifen.

Diese Nebenwirkungen kann Ingwer haben

Übertreibst Du es nicht mit dem Knollen futtern, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Ingwer ist in Maßen genossen sehr gut verträglich. Dennoch sind die Scharfstoffe des Ingwers nicht zu verachten. Neben der erwähnten positiven Wirkung können die Scharfstoffe auch die Magenschleimhaut reizen. Dadurch kann es zu Sodbrennen, Blähungen oder Magenschmerzen kommen.  

Achtung:
Hast Du einen empfindlichen Magen, bist schwanger oder wirst in den nächsten Tagen operiert, kann dazu geraten werden, Deinen Ingwer-Konsum zu reduzieren. Besprich das Vorgehen am besten mit einem Arzt.

Fazit: Ingwer – von der Knolle zum Superfood

Ingwer hat sein Image von der eher unscheinbaren Knolle bereits vor Jahrtausenden abgelegt und wurde von den chinesischen Kaisern als Allheilmittel gepriesen. Was in Asien Milliarden Menschen längst geläufig war, brauchte in Europa einen längeren Anlauf. Als Currywurst-Gewürz getarnt gelangte Ingwer nach Deutschland. Heute möchte die saftigen und würzigen Knollen niemand mehr missen. Studien haben hinreichend Überzeugungsarbeit geleistet. Vitamine und wertvolle
Bitterstoffe bringen unser Immunsystem in Fahrt und stärken und kräftigen den gesamten Organismus. Überzeuge Dich von der Power des Superfoods und zünde den Immun-Turbo. 

FAQ zu Ingwer

Welche Wirkung hat Ingwer?

Offiziell werden Ingwer über 20 Heilwirkungen zugeschrieben. Die Knollen sollen:
  • antibakteriell wirken
  • das Herz stärken
  • die Durchblutung fördern
  • eine antioxidative Wirkung besitzen
  • den Körper bei der Entgiftungsarbeit unterstützen
  • auf seelischer Ebene Blockaden lösen und die Lebensenergie freier fließen lassen
  • Welche Wirkung hat Ingwer bei einer Erkältung?

    Bereits beim ersten Kratzen im Hals solltest Du zu Ingwer greifen. Ingwer hemmt den Ausbruch von Entzündungen und macht Dein Immunsystem fit für die nächste Grippewelle. Ist es bereits zu spät, beruhigt Ingwer die Atemwege und wirkt fiebersenkend.

    Was hat Ingwer für Nebenwirkungen?

    Wird Ingwer angemessen dosiert, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Wer zu viel Ingwer zu sich nimmt, muss mit Blähungen oder Sodbrennen rechnen. Übermäßiger Verzehr kann unter Umständen Einfluss auf die Blutgerinnung nehmen und zu einer Erhöhung von Blutzucker und Blutdruck führen.

    Wie viel Ingwer am Tag darf man essen?

    Experten raten dazu, täglich nicht mehr als 50 Gramm frischen Ingwer zu sich zu nehmen. Die gleiche Menge gilt für Ingwerpulver. Wenn Du einen empfindlichen Magen hast, solltest Du weniger Ingwer einnehmen. Während der Schwangerschaft oder vor Operationen kann es besser sein, auf Ingwer zu verzichten.

    Quellen: